jan
donner ist ein radio gewesen? JA; ETLICHE SOGAR !
BEWERBUNGS DEMO
FüR "JUMP FM" 1999
Track 1
Schmeichelintro mp3 1.65 MB
Track 2
Aircheck-Cuts mp3 3.55 MB
Track 3
Produktionen mp3 4.92 MB
1982
...etwa... erwachte mein Berufswunsch: Radiomoderator.
Es war an den dunklen Wintermorgenden, an denen ich viel zu
früh aus dem Bett geholt mich für die Schule fertig
machte, und NDR 2 mit gehöriger Lautstärke aus den
Lautsprechern der Wohnzimmeranlage die Versorgung des Hauses
mit regelmäßigen Zeitansagen übernahm. Bärige
Männerstimmen, immer einen 'flotten Spruch' auf der kessen
Lippe, und ich dachte, das ist definitiv ein noch traumhafterer
Beruf, als Feuerwehrmann oder Müllwagenfahrer: ich werde
Radiostimme. Nicht unbedingt die am frühen Morgen, aber
soweit ich schon mitbekam sendete Radio im Gegensatz zum Fernsehen
auch damals schon rund um die Uhr. Ich kann nicht mehr genau
sagen ob es das Gefühl war, den Menschen etwas zu sagen
zu haben, oder die Vision von später, von Kindern, die
sehr stolz auf ihren Vater sind, den alle kennen und der sie
mit seinem Jaguar (XJ 2.Serie) von der Schule abholt ...
ich bin Löwe mit Schütze Aszendent, da darf man solche
Gedanken haben...
So etwa hatte
ich´s mir vorgestellt, dies ist allerdings eine
Fotomontage
mit der Euphorie und dem "Welt komm lass Dich erobern" Mut des 13. Geburtstags dachte ich dann, dass es wohl eh das Beste sein
würde, ich machte selbst einen Sender auf, kann ja so schwer
nicht sein. Ein Gedanke, der komplett auf pubertärer Naivität
und Größenwahn wurzelte, und gleichzeitig auf Angst davor, dass es da einen gäbe, der sagt: Du kannst das garnicht richtig. Aber es wurde ein wunderschöner
dicker Antrag auf Erlaubnis als echtes Radio bei der Staatskanzlei
Niedersachsens mit eigenen zwei Fingern getippt, auf der alten gelben Erika
DDR-Reiseschreibmaschine meiner Eltern, das ganze schön mit Buntstift-Schaublättern von Programmschema und Stundenuhr etcetera ergänzt (ja ich war 13, aber inwischen gab es nicht mehr nur die Holländischen Sender oder den schwimmenden Piratensender Caroline bei überreichweiten je nach Wetterlage oder RTL auf Mittelwelle, die alle ein ganz anderes Programm machten als die "Pop-Welle" NDR2, die man noch nie beim Autofahren hören durfte weil man dann einschläft (es sei denn es war "Willem, der Bär am Rohr", jetzt gab es frisch auch vor der Haustür R.SH, ffn und Radio Hamburg. Und meine Intuition und der Verstand gingen mit 13 schon so weit, dass ich wusste das zu einer Konzipierung eines "geilen" Radiosenders dieser Kram ebenso gehört wie ewiges Geschwafel über die Definition der Zielgruppe, des Journalistischen Selbstanspruchs, der Marktnotwendigkeit, ... und intern eine Marketingabteilung, Promotionabteilung, und und und ... Obwohl doch sehr leicht
zu erkennen sein musste, dass dieser Antrag von einer noch nicht
ganz geschäftsfähigen Person kam, gab es doch eine nette,
ernstgenommene und ganz ausführliche Antwort aus der Staatskanzlei in Hannover, mit
der Erklärung, warum es mit dem Lokalfunk in Niedersachsen
noch nicht ginge, das keine Frequenzen zur Ausschreibung zur
Verfügung stünden, noch kein Gesetz bestehe. Ich könne mich dann, wenns mal so weit kommen sollte, gerne an der dann stattfindenden Ausschreibung der Sendelizenz beteiligen. Aha, so also sind die Verfahrenswege
... danke nochmal an die netten Beamten der Staatskanzlei. Like!
1990
Hier sieht man mich
vor dem Sender (also dem eigentlichen technischen Gerät,
das den Strom in Radiowellen für die Abstrahlung
über die Antenne umfitzelt irgendwie) im Fernsehturm
Hamburg
Hatte ich mir inzwischen mit jeder Menge Technik die ich mir mit Scheisseschaufeln in einer Pilzfarm erarbeitet und grösstenteils bei Neckermann gekauft hatte, sowie jeder Menge Pressholz Fichte furniert, dass mir mein Vater gesponsort hatte (und das war auch nicht billig) eine Art Studio in mein Zimmer integriert, einen Nachbau des Radio Hamburg Studios um genau zu sein, also jedenfalls war das die Vorlage, konnte mit der Studer Ausstattung und der Massarbeit von VideoPlus (die waren deren Erstausstatter) natürlich nicht mithalten. Da standen locker 120.000,- Mark in jedem der drei Sendestudios ... aber natürlich nutzte ich auch fleissig das nicht ganz so toll aber trotzdem hoprofessionell und nicht gerade "billig" ausgestattete Studio des Offenen Kanals in der Stresemannstrasse in Hamburg Altona. Gleichzeitig war das ein echtes Ausstrahlungsmedium mit Publikum,
wo man stundenweise - einfach so - Radio machen konnte, und auch Fernsehen, was ich auch mal ausprobiert hab, aber dafür ist einfach mein Nasenbein zu schief. Offene Kanäle sind eine
Erfindung gewesen, um Demokratische Kommunikation zu ermöglichen,
aber meist wurden und werden sie doch nur von Möchtegernmoderatoren (wie mir)
mit Kopien kommerziellen Funks gefüllt, auf was man
meist auch verzichten könnte, aber manchmal
hörte man dort auch welche üben, die es später in
die "richtigen Radiosender" schafften und fortan von "Radiomoderator" ganz gut leben konnten. Das war damals die Zeit, als Radiosender
noch vor allem Leute einstellten, die es schon konnten oder durch ganz herausragendes Talent auffielen, nicht durch eine willige Verfügbarkeit für jeden Schnull für ein Honorar, das den Namen gar nicht mehr verdient. Ich versuchte
es - mit nun 15 Jahren - und jetzt auch mit noch mehr Ahnung der
Vorraussetzungen erneut, einen eigenen Sender aufzumachen,
und suchte diesmal erst Verbündete, die ich schnell davon
überzeugen konnte das es sich wirtschaftlich lohnen könnte,
und stellte dann einen Lizenzantrag in der Ausschreibung der
Hamburger 100 Watt Frequenz 97,1 MHz, auf der zuvor zweimal
das Projekt Radio KORAH Pleite ging. Einer der Mitbewerber in
dieser Ausschreibung war der legendäre Willem
(Wilken F. Dincklage),
Der Bär
vom NDäR
dessen Programmkonzept nicht nur zufällig den gleichen
Namen trug, wie meins, wir passten auch sonst so gut zusammen,
dass wir unsere Anträge fusionierten. Der Mann wusste nicht
wie alt ich war, schätzte mich, wie sich Wochen später
beim Arbeiten in seiner Produktionsfirma zufällig herausstellte,
auf Anfang Zwanzig, ... genauso wie Antje
Winter, seine Assistentin und rechte Hand.
1991
Durch die jetzt entstandenen Kontakte in die
wirkliche Profiliga, jobbte ich zunächst in allen Ferien
und and längeren Wochenenden in Schwerin bei 'RMV',
was dann später zu 'NDR1 Radio MV' wurde, in der Nachrichten-
und Magazinredaktion, weil da der Bedarf so kurz nach 'der Wende'
komischerweise besonders groß war. Nebenbei fing ich an
bei Radio 107 in Hamburg zu agieren, bis nach
einer viel zu kurzen Weile plötzlich und überraschend
das Klingelschild und das Programm gewechselt wurden, und dieser
Sender fortan als AlsterRadio Schlager abstrahlte, aber ohne
jene Mitarbeiter die unter 35 waren. Da man hier selbst für
die Technik verantwortlich war, hätte man auch nicht mal
den Ton abdrehen und rein "nach Rotlicht" moderieren
können, wie es beim NDR Landesprogramm möglich war,
denn da kümmerten sich gleich mehrere Techniker um den
Sendebetrieb, als Moderator brauchte man wirklich nur das Maul
auf und zu zu machen... So nahm ich aus dem mit "bedient
Euch" zur Plünderung freigegebenen Musikarchiv sehr
leckerer Funk und Soul Platten, meist in limitierten Sonderpressungen,
was ich erwischte und beware diese noch heute wie einen Schatz
(tief vergraben in meiner Habe). Der Tag der angekündigten
Lizenzvergabe war endlich herangekommen und noch am Vortag war
die letzte Version von "CityRadio 97eins",
als Fusion mehrerer Bewerber und Zusammenarbeit mit der von
der Uni-Hamburg geplanten "Rundfunkschule" in der
Zeit als der aussichtsreichste und nach ihrer
Meinung wünschenswerteste Kandidat beschrieben worden,
but the winner was: JazzWellePlus, ein Minoritätenradio,
das wie schon in München ein automatisiertes Programm mit
einigen Freiwilligen machen wollten, und stündlich einfach
die BBC Nachrichten in Englisch übernahmen, ... Stabiltät
wollte die Hamburgische Anstalt für neue Medien durch die
Entscheidung für den Lowbudget Sender angeblich garantieren,
manche sagten, es läge daran das ein Teil der Gremiumsmitglieder
der Anstalt selbst aktive Jazzer waren, es war jedenfalls dann
doch nix für den Hamburger Markt und seit langer Zeit wird
auf der Frequenz eine NRJ-Franchise-Filiale betrieben... Damals
also "nur noch" für das Radio im Neuland der
BRD, aber meiner alten Heimat tätig, nahm mich eines Tages
der Funkhausdirektor in Schwerin beiseite und sagte meine Jugendlichkeit
würde viel besser nach Rostock passen, zur Ferienwelle,
einem frischen Familienprogramm, das es bereits seit den 60ern
immer nur in den Sommermonaten an der Ostseeküste gab,
und das nach Plänen der NDR Hörfunkfirektion in in
den nächsten zwei Jahren schrittweise in einen Jugendsender
(das heutige N-Joy-Radio) verwandelt werden sollte.
1992
Das erste von zwei spektakulären Jahren
in Rostock, bei einer Welle, die sich kaum an Regeln halten
musste. Wir sendeten von morgens um sechs bis abend um acht
für Leute aller Altersschichten, die freiwillig oder unfreiwillig
"Ferien" hatten. Wenn das Thema gut war, dann durfte
ein Beitrag auch mal 15 Minuten lang sein, wenn man sich traute,
dann konnte man die Morningshow mit 'HellsBells' von ACDC beginnen
und den damals kurz populären Andreas Elshols aus Schabernack
direkt hintenran spielen. Der Hörerzuspruch war schier
unglaublich. Erstmals wurde auch bis Dezember durchgesendet.
Beim öffentlich-rechtlichen Rundfunk zu arbeiten war damals
eine verdammt geile Sache. Man hatte nicht nur (wie bei anderen
Sendern auch) immer genügend Feuerzeuge und T-Shirts, quasi
alles ging irgendwie auf Spesen, sogar meine erste Tätowierung .
1993
... und der liebe Klaus
Urban
im Hintergrund Thomas Grothe
Nach der Winterpause ging es im Frühjahr wieder los, und
unter dem Wissen, dass dies das letzte Jahr dieses Programms
sein würde, wurde es zu einem sehr spektakulären Programm.
Die einen hatten Nichts zu verlieren weil ihre Verträge
sowieso ausliefen, die anderen gaben alles, um unter denen zu
sein die am Ende in das neue Projekt oder zu einer anderen Welle
(gerne auch zum Fernsehen) übernommen zu werden. Es gab
viel mehr Möglichkeiten als Regeln, selbst an die sonst
in öffentlich-rechtlichen Anstalten für das Redaktionspersonal
aus tarifrechtlichen Gründen absolut verbotenen technischen
Anlagen durfte ich ganz nach Wunsch, konnte meine eigene Musik
in den Studios aufnehmen und hab mir in der nächtlichen
5 stündigen Sendepause, in der wir das Programm von NDR2
übernahmen, in der Senderegie MixTapes für meine Freundin
anfertigen, wenn ich nicht schlafen konnte. (Eines Nachts hab
ich dabei aus Versehen den Schlüssel für die Senderegie
mit nach Hause genommen, was morgens zu einem 20 minütigen
Sendeloch führte und mich ein Sektfrühstück für
die Manschaft kostete, danke noch heut für Deine Nachsicht,
Birgit).
Das hat schon Spaß gemacht, auch die vielen Interviews
mit Menschen wie Joe Cocker, Phil Collins, Peter Maffay, von
denen dann auch einige auf NDR2 liefen, und
Begegnungen mit meinen eigenen Helden wie Fury, Karat, Prince
... die Möglichkeit als Mann einmal 4000 hysterisch hormonisierte
Frauen bei den California Dreammen zusehen zu können, und
für all das fürstlich bezahlt zu werden. Alles was
man tat und sogar fast alles was man aß, ging auf Spesen,
wie gesagt, es war eine wilde, wunderschöne Zeit, vor allem
als ich kurze Zeit nebenbei bei Deutschlands erstem Rocksender,
alpha radio in Schleswig-Holstein, auftreten
durfte, bis irgendein Briefkastenbesitzer den Sender teuer verklagte,
da sein Briefkasten auch schon alpha radio hieß, weshalb
der Briefkasten fortan wieder allein so heißen durfte
und der Sender stattdessen alle Plakate, Aufkleber, Tassen,
Tshirts und was Radios sonst noch gern bedrucken in die Tonne
hauen musste und unter der Bezeichnung delta radio nochmal einen
nun sparsameren Neuanfang machte. Das es die Ferienwelle beim
NDR trotz des großen Erfolgs nur bis Ende Oktober geben
sollte, um danach die Wellen erstmal geparkt zu halten und dann
zum Jahreswechsel in ein Jugendprogramm zu verwandeln war ja
lang beschlossene Sache und somit unumstößlich, ein
paar Kollegen blieben auch und wurden mit umformatiert, ich
nicht. Ich wollte eigentlich meine Praxis noch mit Theorie unterfüttern
und entweder auf die Henry-Nannen-Schule gehen, was mir dann
aber doch zu anstrengend erschien, oder ein Volontariat beim
NDR machen, damals aber war es ein Hindernis, dass ich nicht
bis zum Abitur in der Schule ausgeharrt hatte, und als dann
etwas später diese Regeln geändert wurden, und ich
- in Schwerin geboren - als Ossi auch ohne Abitur dann doch
noch gedurft hätte, da wollte oder konnte ich dann nicht
mehr.
1994
liess ich mich erst von VIVA casten um dort ein
HeavyMetal Magazin zu VJen, sah dann aber gerne davon ab, da
es kaum mehr Geld dafür geben sollte als mein Auto an Benzin
für die Strecke dorthin verbraucht hätte und ja wirklich
nicht zu ahnen war, dass das mit dem Musikfernsehen doch noch
was wird in Deutschland, und für 'musicbox' wohl einfach
die Zeit noch nicht reif war ... stattdessen tüdelte ich
erst noch ein paar Monate so herum, vergnügte mich beispielsweise
beim Jobben in der RockDisco,
überlegte ob ich nicht auch Wasserschutzpolizist werden
könnte und hab sogar erfolgreich den Eignungstest gemacht,
dann wieder wollte ich doch weniger von Wasserleichen und Zollvergehen
als von starken Autos umgeben sein, und dachte dran eine KfZ-Lehre
zu machen. Dann fuhr ich einen Monat noch Großcomputer
mit nem LKW durch die Gegend, auch mal eine Erfahrung, aber
da zu sitzen, Kilometer zu fressen, neee... der dritten Einladung
der zuvor schon erwähnten Antje
Winter - jetzt die Promotionchefin von Antenne Thüringen
- doch mal dort in Weimar vorbeizuschauen, da der Sender dringend
einen (guten) Moderator bräuchte, folgte ich dann also.
An dem Tag, an dem eigentlich nur mein Vorstellungsgespräch
geplant war, saß ich stattdessen gleich auf dem Sender.
Wie sich herausstellte brauchte man aber ebenso dringend einen
Produzenten, und da ich mich ja auf diesem Gebiet auch schon
in Rostock und Hamburg ein wenig betätigt hatte, wurde
ich für diesen Job auch gleich genommen. Diesmal war es
kein Sender, der wußte, dass sein Ende bevorsteht, sondern
einer, den es gerade erst seit einem Jahr gab, und der noch
auf
der Suche nach sich selbst war. Es gab wiedermal viele Möglichkeiten
und einen Chef, der wiederum viel zuließ: Stephan
Halfpap. Bei mir jedenfalls, ich durfte frei Schnauze und
spontan die Musik wählen die ich spielte, durfte Telefontalks
mit Hörern in einer Dauer führen, die es erforderlich
machte das 4minütige Musikbett bis zu 5mal neu zu starten,
ich brachte wieder das Kampfschaf Horst als Studiotier mit (bis
ich mitbekam das es beim nachbarländischen hr3 Programm
ebenfalls ein Schaf namens Manfred gab, dass ohne Neid ebenfalls
ein großes Moderationstalent war und nunmal länger
im Mitteldeutschen Äther graste. Für alle anderen
half ich mit Kräften das neue Format umzusetzen, das Stephan
Halfpap für den Sender entwickelt hatte. Der Erfolg, im
Ganzen, wie auch mit meiner persönlichen Abendshow war
ganz erstaunlich und es machte wirklich riesigen Spaß
jeden Tag 12 bis 16 Stunden zu arbeiten (mein Rekord liegt übrigens
bei 72std am Stück, aber das hatte direkte gesundheitliche
Folgen).
1995
Frank Brachvogel, Sina
Peschke, ich
kam es dann im April zwischen Stephan Halfpap und mir zu einem
lustigen Missverständnis, das wir - beide nicht ohne Stolz
und Eitelkeit, wie es im Radio sein muss - lange nicht ausräumten.
Es ist schnell erzählt. Ich wollte an einem Donnerstag
Abend meine Sendung abgeben, um mal bei hr3 live dabei zu sein,
wenn Frank Seidel die "Hitparade International" abfeuert,
das wollte ich Stephan kurz vor meiner Montagssendung so mitteilen
was aber nicht ging, weil er telefonierte... so kam er zu mir
ins Studio, schon im Mantel an und das dicke Chefschlüsselbund
in der Hand, und fragte, was ich denn gewollt hätte. "Ich
kann Donnerstag nicht senden, ich will zu hr3!" sagte ich,
ohne mr darüber klar zu sein, was für eine Bedeutung
aus diesem Satz zu lesen war, wenn man von selbst kein "Seidel-Fan"
ist und den Zusammenhang natürlich sofort herstellen könnte.
Erst fiel ihm das Kinn herunter dann flog das Schlüsselbund
in meine Richtung, und später, reflektiert, konnte ich
sagen, ich hätte genauso reagiert, ... damals aber begriff
ich nicht, warum Stephan explodierte und mich vor die Wahl stellte
zu senden, oder gar überhaupt nicht mehr... bockig wie
ich war, saß ich am Donnerstag nicht nur im hr3 Studio,
sondern auch auf der Bandmaschine, als Herr Seidel von dort
ein Musikbett abfahren wollte, aber das ist eine andere Geschichte.
Statt aber um Aufklärung und Versöhnung zu ringen,
war es mir lieber, dass der
selige Thomas Stein mir half in der Produktion von Radio
Hamburg anzufangen, einem meiner absoluten Gralsorte
des Privatfunks. Der mir heilige Rainer M. Cabanis setzte sich
mit den füßen auf dem Stuhl auf den Tisch und nahm
meine Produktionen ab, welch köstlicher Moment des Stolzes,
oder dem berühmten Dr. Thomas Walde mal zu sagen, dass
man von redundanten Monologen über Raucher, deren Diebsahl
am Arbeitgeber wegen der Rauchpausen und ihrem garantierten
Exitus durch Lungekrebs, duchaus davon ausgehen kann an Arschkrebs
zu verenden, das war ein köstlicher Moment der Insubordination,
... Trotzdem produzierte ich auch noch für Antenne Thüringen.
Mit Neil
Quinton hatte ich in den Central Sound Studios in Hamburg
im Jahr 1993 schon einmal Jingles für die NDR Ferienwelle
aufgenommen, so wurden wir jetzt wieder ein Team bei der Aufnahme
der neuen (ersten handgemachten) Verpackung
für Antenne Thüringen im Juli 95. Hiervon inspieriert
wollte ich mich zum Aufbau eines Comedy und Verpackungsproduktionsstudios
in Hamburg mit zwei Partnern zusammen tun und nahm dafür
einen üppigen Kredit auf, den ich dann allerdings stattdessen
aufessen musste, weil mich ein Tunichtgut in einen kräftigen
Autounfall verwickelte, aus dem ich mit deutlichem gesundheitlichen
und großem materiellen Schaden hervorging, nebenbei erwähnt
die erste Geschichte, die Zweifel an der Vernünftigkeit
des Deutschen Rechtssystems schürte. Da bei Radio Hamburg
sehr viele talentierte Menschen arbeiten wollten, war es durch
die unglücklchen Umstände nicht möglich dort
in einem Umfang tätig zu sein, der eine Lösung für
die Situation bedeutet hätte, also kontaktierte ich im
September mal auf Verdacht den besser zahlenden Mitbewerber
von Antenne Thüringen - mdr life - da
ich dachte, dass ich mir dort eine lange Selbstvorstellung vielleicht
sparen könnte. Und tatsächlich, schon im Oktober moderierte
ich hier die DriveTime Schiene, wie man das Nachmittagsprogramm
eines Radios intern zu nennen pflegt. Das war keine so schöne
Erfahrung, zwar auch eine Menge sehr netter Menschen zum kennenlernen,
an die man teilweise heute noch gern und oft denkt, aber die
Gesamtathmosphäre war einfach gruselig. Erst hieß
es "machen Sie was Sie wollen" dann wieder "ganz
anders" ... klarere Anweisungen kamen nicht und Verständnis
für die speziellen Kunsteinlagen, zum Beispiel mal einen
Tag mit Kaugummi im Mund moderieren, konnte man auch nicht aufbringen.
Also für ich, da es ja nicht weit weg war, nach meiner
Sendung nach Weimar um mit den Kollegen von der anderen Welle
zu trinken. Eines Tages lernte ich dann die damals neue Programmchefin
Inge
Seibel kennen, und sie mich. Sie fragte sich, wer dieser
ungepflegt in Lederklamotten quer über den Schreibtisch
der Nachrichtenredaktion lümmelnde Typ sei, als sie aus
Ihrem Büro kam. Ich hatte es natürlich nicht nötig
mich genauer vorzustellen, sie hatte von mir gehört, und
da war bereits nicht nur von Genie sondern vor allem auch von
Wahnsinn die Rede gewesen, weshalb sie mir diesen flegelhaften
ersten Eindruck schnell verziehen hat, und ich eine ganze Weile
die Ehre genoss, sie Freundin nennen zu dürfen. Ach so,
ich war ja noch bei mdr life. Inzwischen war November und ich
bekam von Antenne Thüringen den Projektauftrag das Weihnachtsprogramm
zu verpacken und im Dezember war ich tatsächslich auf beiden
Programmen zu hören. Nachmittags verabschiedete sich Jan
Donner im Leipziger Studio des DreiLänderSenders von den
Hörern und begrüßte sie am Abend als "Michael
Schöfisch" bei Thüringens erstem Privatsender
von neuem. Ich machte dann bei mdr life noch die Sylvestershow
und hinterließ, nicht ganz die feine Art, dem Chef einfach
einen Zettel, das ich fortan nicht mehr kommen würde.
1996
Ert, ich und Bernie
hatte sich nämlich trotz Privatsender auch mein Gehalt
in einem passablen Rahmen eingependelt, ich konnte mich kreativ
ausleben, durfte mir ein Produktionsstudio nach meinen Wünschen
ausbauen lassen, in dem ich fortan den allergrößten
Teil meiner Zeit verbrachte, wenn ich nicht mit Kollege Jörg
Gänsler mit unserer RadioShow über die Dörfer
Thüringens und angrenzender Länder zog oder sonstwie
auf Bühnen das Volk belustigte. Eines Tages trat Inge Seibel
an mich und Gunnar Töpfer heran, und sagte, die Gesellschafter
würden es gern sehen wenn sich unser Programm an einem
Preisausschreiben beteiligte, bei dem es um die Leistung des
Rundfunks bei der Förderung des Zusammenwachsens der beiden
deutschen Staatshälften, ... wir hatten drei Monate Zeit
einen preiswürdigen Beitrag zu dem Thema abzuliefern, und
schon am Abend vorm Einsendeschluss zogen wir uns ins Studio
zurück, kamen um elf Uhr des nächsten Vormittags wieder
heraus und bekamen dafür schlussendlich unter Schirmherrschaft
von Kurt Biedenkopf aus den Händen von Helmut Markwort
und Gunter Emmerlich 'Die
Antenne in Bronze'
Preisverleihung
in Leipzig: ich, Gunnar Töpfer, Helmuth Markwort
überreicht. Ich würde ja gern das Meisterwerk hier
präsentieren, aber sowohl Gunnar, als auch ich haben das
Klangdokument unauffindbar verkramt, wird sich schon irgendwann
wieder anfinden. Jedenfalls: Alles war super, bis
1997
etwas anders werden musste. Ich ging einfach den Weg des geringsten
Wiederstands, also zur Konkurrenz. Nicht zu der öffentlich
rechtlichen, denn da war noch der Chef, der wohl rein menschlich
nicht so wirklich gut an mich zurückdachte, noch am Ruder
(verkauft
heute übrigens auf erschreckende Weise Werbezeiten)
... also die andere Konkurrenz. Die noch heute ausgerechnet
"Landeswelle" heißt, was aber
nichts mit Tsunamis zu tun hat, aber mit was sonst, weiß
auch keiner) damals untertitelte man sich als "das gute
Laune Radio". Dafür waren die Gesichter im Team alle
ganz schön frustriert, bis auf das des Chefs, der sich
ganztags kaputtgrinste, weil er wie sich später herausstellte
viele kreative Nebenvorteile aus seiner Tätigkeit zog,
sein Konzept ohne Anstrengung aus der näheren Umgebung
zusammenklaute und selbst nur noch mit etwas 'wir sind stolz
Ossis zu sein' besoßte, ... zwar hab ich auch dort Menschen
getroffen, die ich auch noch heute mag (Daniel
Ebert beispielsweise), aber im Ganzen wars da, haaach ich
kanns garnicht in Worte fassen, ... da ging ich da lieber nach
etwa dreieinhalb Monaten nicht weiter hin, und vertrieb mir
etwa ein halbes Jahr die Zeit mit anderen Dingen, recherchen
im Leben und der Welt. Am Ende des Jahres war ich dann wieder
Mitarbeiter der Konkurrenz, also
1998
nun wiederum Antenne Thüringen, wo Inge Seibel-Müller
inzwischen wegen frischer Mutterschaft durch Sina Peschke vertreten
wurde.Zwar ging ich nicht mehr OnAir, sondern war stattdessen
StationVoice und OnAir-Designer, was man großteils auch
von Zuhause aus machen konnte, obwohl ich nach Vorlage eines
sauberen Drogentests sogar unter Aufsicht wieder in den Sender
durfte, schliesslich musste ich auch an den Konferenzen teilnehmen
und die Moderation instruieren, mit welchen Floskeln man immer
noch Marktführer bleiben konnte.
1999
entwickelte ich also Aktionen, Slogans und Gewinnspiele,
weswegen (unter anderem) dem leidigen mdr life annährend
sämtliche Hörer abhanden gekommen waren. Die noch
Verbliebenen waren wohl mit den Mitarbeitern verwandt, diesen
freundschaftlich verpflichtet oder einfach vollkommen anspruchslos
... die hohe Leitung des Mitteldeutschen Rundfunks beschloss,
etwas ganz ganz Neues zu versuchen. Im Irrglauben, der trotz
technisch schwieriger Empfangbarkeit noch erstaunlich große
Hörerkreis von SPUTNIK wäre dem Können des Chefs
- und nicht wie in Wahrheit: trotz des Chefs, einer
genialen Mannschaft von Enthusiasten und der Nostalgieträgheit
der Hörer - geschuldet, machte man ihn kurzerhand zum 'ZweiWellenChef'.
Er behielt die Kontrolle über das Jugendprogramm und bekam
den Auftrag ein neues Spätjugendprogramm auf die Beine
zu stellen. Vom Höreindruck den man bei SPUTNIK bekam und
der Ankündig das Programm würde vor allem "jumpig,
jumpig, jumpig!" machte ich voll Vorfreude auf neue Möglichkeiten
also das oben zu hörende Demo, brannte es auf CD und fuhr
es mitten in der Nacht nach Halle, zur nagelneuen und wirklich
prächtigen gläsernen Hörfunkzentrale. Am Vormittag
sprach mir der eben beschriebene Michael Schiewack auf den Anrufbeantworter,
am nächsten Tag unterzeichneten wir in Halle den Vertrag
über zwei Jahre täglich Jan Donner von 19 bis 22 Uhr.
Neues Jahr, neuer Sender. Obwohl der sehr Howard Stern Film schon fast drei Jahre alt war, und man denken sollte, JEDER der im Radio arbeitet hätte ihn gesehen und sich über Szenen wie "WNNNNNNBC" gefreut, und darüber, dass in diesem Film über wahre Ereignisse der freie Geist gewinnt, kannte "Mischko" wie manche ihn zu nennen pflegten diesen wohl nicht, und übte wirklich die korrekte Aussprache von "Jump (Pause) F! M!" - so, dass man das Soundlogo darin vermuten können sollte - und machte es begeistert immer wieder vor. Die ersten beiden Tage kamen komplett
aus der Vorproduktion, aber dann ging es los, allerdings nicht
anährend so sprungfidel wie ich gehofft hatte, im Gegenteil,
man kam aus dem Stand nicht einen Zentimeter weit, beim CvD
musste man jedes Wort das man zu sagen beabsichtigte vor der
Sendung anmelden, genauso wie jeden Tonschnipsel beim Sendepult,
das dann erstmal die Audiofiles aus dem Zentralspeicher in Leipzig
in seinen RAM laden musste. Mit dem spontanen, flexiblen, Adhoc-Radio wie
ich es eigentlich immer zu machen pflegte (ich will mich ja jetzt nicht mit Howard Stern vergleichen, weil ich hoffentlich besser aussehe) hatte das nun aber auch gar
nichts mehr zu tun. Man saß isoliert in einem kleinen spröden
Raum, in dem der Brandschutz ohne Erbarmen über das Design
gesiegt hatte, wo niemand begriffen hatte, dass Radio draussen nur scheppert, wenn es drinnen bunt und laut erzeugt wird, und dann musste man gefälligst in fünf Sätzen alles gesagt
haben, was zu sagen war wobei Satz bereits mit 'Hier ist Jump FM,
der neue Sound im Radio.' vorgeschrieben war und hintenraus ein weiterer für 'Jump FM, es geht
noch lauter!' draufging, also immerhin drei Sätze zur freien Verfügung,
bis auf die Tatsache, dass man in 3 der 5 Sprechzeiten pro Stundenprogrammuhr noch "Linercards" zu relativ unspektakulären lokalen OffAir Events (beim Sender mit einem der gößten Sendegebiete der Republik) oder glorreiche Gewinnspiele wie "10 VW Golf in 10 Wochen" zu begeistern hatte (für alle nicht-radioten: Liner-Cards sind Moderationsvorlagen
mit Inhalten wie 'wie witzig ist doch unsere Morgenschändung' oder
'kommen sie in den Staumelder Club') - Nein, Herr Schiewack, das war sehr sehr enttäuschend
weit entfernt von dem Radiomachen, dass Sie mir und dem Volk versprochen hatten. Der Arbeitstitel meiner Sendung 'Powerplay' bezog sich leider ausschliesslich auf die Musik, und so hatte ich fast jeden Abend die gleiche
Musik zu fast gleicher Zeit, was bedeutet, man muss wochenlang
die aktuelle Single von Madonna an- oder absagen, das verlangt
noch mehr Tapferkeit als Kreativität.
Gott sei Dank wurde uns dann nach drei Monaten per einstweiliger Verfügung des Landgerichts Hamburg dann auf Antrag von "Jam FM" aus Berlin verboten, "Jump FM" zu sagen, und der Chor musste nochmal bei den JingleBoys ins Sudio um die Lücke im Soundlogo mit Claims wie "Jump - today", "Jump - and smile" oder "Jump - and fly" zu besingen, hauptsache kein Ostdeutscher verstehts und es hat zwei Silben. Aber mein eigener Vorschlag "Jump - and die" wurde leider nicht mit aufgenommen.
Es ist, wenn man bereit ist es so zu interpretieren, ein großes
Kompliment, wenn der Umfang der eigenen Präsenz auf dem
Sender und bei OffAir Aktionen schnell zunimmt, man zusätzliche
Sendugen bekommt (wie die
Smile&Fly AirPlay Charts (die im restlichen Bundesgebiet
von Arabella Kiesbauer präsentiert wurde, nur bei Jump
von mir, denn Arabella Kiesbauer, das geht im Radio wirklich
überhaupt nicht, da geht der ARI an, wenn Du verstehst
was ich meine) ... nicht nur das man in diesem Klangbeispiel hört, dass ich mit dem ablesen der aus der Münchner "Redaktion" vorgegeben Texte und das über was sie handelten nun das 20 Mark Niveu der Radioprpsitution erreicht hatte, ich machte es halt leider auch so angenehm hörbar, dass es schnell wieder so weit war, dass ich 28
Tage ohne freien Tag auf Sendung verbrachte, manchmal gleich
mehrmals am Tag. Das schlaucht schon einen gesunden Menschen.
Ich allerdings hatte ja nebenbei noch Einiges,
was meine Kraft mehr und mehr verzehrte, was schlussendlich
dazu führte, dass ich mich häufiger kurzfristig krank
melden musste, oder auch mal eine halbe Morningshow verschlief,
weil die Nacht ihren
Preis forderte. Als öffentlich-rechtliche Anstalt wäre
der mdr eigentlich verpflichtet gewesen auf mein Handycap einzugehen,
für das ich schliesslich rechnerisch zu 240% schwerbehindert
eingestuft bin (faktisch geht natürlich nicht mehr als
100%), allerdings tat man das nicht, sondern teilte mir mit,
dass für dieses Programm verlässliche Verfügbarkeit
(wobei das übermaß der Anforderung nicht beachtet wurde)
vor der Qualität oder Kreativität käme, und ich
somit nicht mehr in die Programmplanung miteinbezogen werden könne,
... so war ich im November 2000 vorerst letztmalig live im Radio
zu hören gewesen, ohne mir dabei dessen bewusst gewesen
zu sein. Schade eigentlich, sonst hätte ich mich auf jeden Fall gehörig hörbar verabschiedet, mit einem Donnern sozusagen.
...
seit 2001 war ich nur noch hier und da mal als Stimme
einer Werbung oder einer Dokumentation in Funk und Fernsehen
wahrnehmbar, kam aber auch immer mehr zu dem Schluss, dass mein Schicksal vielleicht nicht zufällig, und die
Teilnahme an dem was da überwiegend einfach nur furchtbar
ist, man auch nicht mehr wirklich verantworten könne. So suche ich mir sehr sorgfältig
aus, an welchen Projekten oder Produktionen ich mich heute und
in Zukunft noch beteilige. Ich bin sehr froh und dankbar, dass
ich das Radio noch zu seinen allerbesten Zeiten erleben durfte,
...
... und meinen Herzlichsten Dank mit
tiefer Verbeugung, an alle Menschen, die mir viel geholfen
oder verziehen haben, und die mir nicht nur Kollegen, sondern
Freunde waren und bleiben. Ihr wisst wen ich meine !
words in my mouth, someone
told me to say
they go unspoken, my mind gets in the way
i hold my tongue, save my soul,
true to myself, and stand gold ...
2011
Hoppla, wie ist denn das passiert? Ich bin wieder zu hören, und zwar 24/7 alle paar Minuten. Als Stationvoice eines kleinen niedlichen regionalen Internetsenders, betrieben von einem Zeitungsverlag und gemacht von ehemaligen (und nun ja wieder) Kollegen, die auch in der Zwischenzeit Freunde waren. Da die in Kassel sitzen und ich in Weimar is aber nich so schön mit "An der Kaffeemaschine in 2 Minuten?" Anrufen wie zu den Zeiten, als wir noch bei einer bestimmten Welle gemeinsam und bei verschiedenen Wellen im grossen mdr Hörfunkklotz in Halle tätig waren. Auch hat ich beim "Ja" sagen zu dem verlockenden Angebot, sich mal wieder professionell (wenn auch in kleinstem Rahmen) zu präsentieren und zu hören, völlig vergessen dass zum Stationvoice Job auch das Sponsoring-Sprechen dazugehört (wirklich nicht dran gedacht, einfach zu lange raus) und so kamen schon Sachen die zu sprechen nicht sooo viel Spass machten wie andere (die Rollenspiele für die Verpackung z.b. vor der ich mich zunächst fürchtete weil sie mir Charaktere von Giseala aus Göttingen bis Herbert, den Rentner aus Herford, und noch unzählige schrullige "Pseudo-Hörer-Figuren" mehr, abverlangte, aber im Nachhinein bin ich auf den Teil recht stolz und frag mich schon, wer sonst noch alles in mir steckt... dass das erste Sponsoring, also das wo der Groschen bei mir fiel, ausgerechnet e.on war, ein Konzern, der just ein paar Tage vorher unberechnigterweise bei mir und meiner Familie den Strom ab- und nur gegen Zahlung einer horenden durch Fiktion und Fantasie ermittelnden Summe wieder angeschaltet hatten (bzw. hatte ich es erstmal selbst gemacht, war ja erstens unberechtigt, und zweitens ... ach hör doch auf... ) jedenfalls genau zu dem Zeitpunkt wo ich noch überlegte einen Zivilrechtlichen Prozess auf Schadenersatz gegen diese verbrecherischen monopolistischen Abzocker und Saugwanzen der Gesellschaft (wie einst Tessla glaube ich, dass überall genug Energie vorhanden ist, nicht nur in Dosen, aber nur die Dose lässt sich an einen Geldzähler hängen) ... genau zu dem Zeitpunkt musste ich voller Inbrunst und mit freundlichster Stimme sagen, das e.on so nett ist den Song der Stunde zu präsentieren, oder war´s das Wetter, das wär ja nochmal ein extra Gag ...